Geschichte
SKS Erwin Russ GmbH
Alles beginnt früh – und mit einem großen Maß an Optimismus und Unternehmergeist.
Lesen Sie hier die ganze Geschichte:
1945 – 1954 Eine Lizenz, zwei Geburten und ein Bundesverdienstkreuz
Wie alles anfing: Am 22.6.1945 kam die Aufforderung des Stuttgarter Oberbürgermeisters Arnulf Klett, Erwin. Russ möge nach Stuttgart zurückkehren, um beim Wiederaufbau des Konzertlebens mitzuwirken. Schon am 3.7.1945 wurde die Beauftragung an die Landesverwaltung bekanntgegeben – und dann, am 9.8.1945 die Zulassung als Konzertagent von der Militärregierung Deutschland, Abteilung „Nachrichtenkontrolle“, erteilt.

März 1947 Der „Persilschein“ kommt ins Haus geflattert.
Und gleich die ersten Premieren: September 1945 Erster Auftritt des neu
gegründeten Stuttgarter Kammerorchesters; das erste „Singen nach dem Krieg“.
April 1946 Erstes Konzert des Orchesters Radio Stuttgart.

1947 Schon zu Beginn kommt auch Prominenz: Sergiu Celibidache gastiert mit den Berliner Philharmonikern.
1948 Die Miete der noch heute genutzten Büroräume am Charlottenplatz beträgt im Mai 170 Reichsmark (ink1. Nachtwache).
Ein passendes Signet muss entwickelt werden: 1946 noch in Blau mit Banderole, findet es
1948 bereits zu der bekannten Form mit Rautenmister in Rot.

Auszeichnungen für die erfolgreiche Arbeit: 1947 eine Belobigung der Militärregierung vom „Director Information Control Division* Colonel J. H. Hills.
1953 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande überreicht vom Stuttgarter Oberbürgermeister Arnulf Klett.

1955 – 1964 Die Liederhalle, die Callas und ein Familienbetrieb
1956 wird das international bestaunte moderne Konzerthaus Liederhalle eröffnet. „Jetzt war so gut wie jedes Konzert ausverkauft, jeder Stuttgarter wollte das neue Haus erleben“, freut sich der Unternehmer Erwin Russ.

1957 Das 40. Berufsjubiläum von Erwin Russ wird in den Stuttgarter Zeitungen, aber auch überregional gewürdigt. 1959 Vom guten Ruf der SKS und der hervorragenden Akustik des neuen Beethoven-Saals beeindruckt, gibt die „Primadonna assoluta“ Maria Callas ein Konzert. Das große „Tam Tam“ um ihren Auftritt missfällt Erwin Russ allerdings: Ihre Ankunft verzögert sich kurzfristig um einen Tag und in ihrer Suite im Schlossgartenhotel muss ein Flügel bereitgestellt werden.

Viele große Künstler beehren nun das Stuttgarter Konzertleben:
1955 singt Bruce Boyce in Begleitung von Hans Otte, 1960 gastieren die Bamberger Symphoniker unter Dirigent André Cluytens. 1964 kommt das Bachorchester des Gewandhauses Leipzig und im selben Jahr legt das Loewenguth-Quartett einen Kammermusik-Zyklus auf.

1963 Zum 60. Geburtstag ihres Chefs lassen die Mitarbeiter eine „etwas modifizierte“ Begleitbroschüre für den Gala-Abend herstellen – ein Jux und eine Riesengaudi.

Der Callas hatte ihr erster Auftritt offenbar gut gefallen, 1964 kommt sie wieder nach Stuttgart. Trude Russ tritt in die Firma ein und auch Michael wird langsam mit dem Geschäft vertraut gemacht.

1965 – 1974 Ein Jubiläum, Udo Jürgens und Jimi Hendrix
1966 Michael steigt in den väterlichen Betrieb ein und übernimmt die Geschäftsführung
1969 Übernahme der Württembergisch-Bayrischen Konzertdirektion in Ulm.
1970 Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen der SKS im Hotel Schatten.

1967 Ein Jahr zuvor hatte Udo Jürgens den „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ gewonnen, jetzt gastierte er auf Welttournee in Stuttgart. Michael ist sichtlich beeindruckt.
1969 kommt der liebenswerte Jimi Hendrix in die Liederhalle – und weil das Konzert binnen Stunden ausverkauft ist, was man bis dato nur aus der Klassik kannte, wird kurzerhand ein weiteres Konzert um 17:00 Uhr anberaumt. Heute undenkbar.

Die Künstlervermittlung ist ein wachsendes Geschäftsfeld: Namhafte Stuttgarter Ensembles wie z. B. das Radio-Sinfonieorchester, das Melos Quartett, die Gächinger Kantorei, das Stuttgarter Klaviertrio und Künstler wie Dinorah Varsi werden von der SKS vertreten.

Weiterhin das Hauptgeschäft: Klassik. Die Callas-Rivalin Joan Sutherland gastiert 1968 in Stuttgart.
1973 treten die Deutschen Bachsolisten auf, 1974 geben sich u. a. Daniel Barenboim und Alfred Brendel die Ehre 1978. Zu seinem 75. Geburtstag hier mit Karl Münchinger – blickt Erwin Russ mit einer grandiosen Festschrift auf sein erfülltes Berufsleben zurück.

1975 – 1984 Belafonte, Queen und die neue Mehrzweckhalle
Zu seinem 75. Geburtstag hier mit Karl Münchinger – blickt Erwin Russ mit einer grandiosen Festschrift auf sein erfülltes Berufsleben zurück. 1980 erhält Trude Russ das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1979 Zum 10-jährigen Bestehen der Ulmer Konzertdirektion erscheint ein Portrait über Michael im Ulmer Kulturspiegel.

1979 holt er Harry Belafonte persönlich am Flughafen ab. 1980 mit Peter Alexander. Der Junior ist jetzt gut ins Geschäft hineingewachsen und so kann 1980 der große Konzertdirektor Erwin Russ beruhigt die Bühne verlassen.

1980 kommt Wilhelm Kempf für einen Klavierabend: Martha Argerich, Murray Perahia sind weitere große Namen. 1983 Prominent beim Opernball: Das „Glamour-Paar“ Michael und Doris bekommt eine Erwähnung in der Bild-Zeitung („Sie blieben am längsten“) Rock und Pop nehmen zwar weiter an Bedeutung zu, aber der hervorragende Ruf in der Welt der Klassik bleibt.

198 wird die Hanns-Martin-Schleyer-Halle eröffnet. Dank der neuen Mehrzweckhalle können nun endlich internationale Rockgrößen in Stuttgart gastieren (und nicht mehr nur in der Sporthalle Böblingen). 1984 kommen Queen zum ersten Mega-Konzert in die Schleyer-Halle. 1984 gastiert nochmals Sergiu Celibidache.

1985 – 1994 Eine Medallie, ein Film und Open Air-Konzerte
1985 Michael geht ganz auf in der Rolle des Konzertimpresarios. Seit drei Jahren ist er nun auch Präsident des Verbandes der deutschen Konzertdirektionen. Für seine herausragenden Leistungen wird Michael Russ von Oberbürgermeister Rommel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im selben Jahr erhält auch Trude Russ eine Auszeichnung, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. So etwas mussgefeiert werden, meint Doris!

1985 Tina Turner, nun ohne Ike. 1988 Michael mit Manfred Rommel. Seit Ende der 80er Jahre gestalten Künstler die Titel der Programmhefte, 1991 Ludwig Döring.

Immer mehr Rock- und Pop-Prominenz kommt nach Stuttgart.
1991 eine Premiere: Guns N‘ Roses laden zum ersten Open Air auf dem Cannstatter Wasen.
1993 kommen U2 mit einer 200 Meter breiten Bühne und einem bis dahin nicht gekannten Aufwand an Technik. Tags zuvor floppte Frank Sinatra, ebenfalls Open Air, im Ehrenhof des Neuen Schlosses.
1991 Die erste Tournee des Bolschoi-Sinfonieorchesters, organisiert von der SKS, wird vom frischgewählten russischen Präsidenten Boris Jelzin begleitet.

Anfang der 90er Jahre entsteht ein Filmportrait über Michael Russ. 1993 Michael mit dem Regisseur Rudolph Werner während der Dreharbeiten zum „heißen Wochenende“ mit Sinatra und U2. 1994 bei Dreharbeiten zu „Tabaluga“ in der Schleyer-Halle mit Peter Maffay und Tourmanager Fritz Rau.

1994 Michael mit Helmut Kohl und Lorin Maazel bei einem Benefizkonzert für die Hannelore-Kohl-Stiftung. Später bekommt Hannelore Kohl einen „dicken“ Schecküberreicht. 1994 feiert auch die Württembergisch-Bayerische Konzertagentur in Ulm 25-jähriges Jubiläum.

1995 – 2004 Noch ein Orden, Anne-Sophie und 50 Jahre SKS
1995 Das große Jubiläumsjahr: Die SKS wird 50! In der Festschrift findet sich eine liebevolle Widmung von Anne-Sophie Mutter.
1997 gründet sie die „Anne-Sophie Mutter Stiftung“ zur Förderung junger hochbegabter Solisten, deren stellvertretender Vorsitzender Michael bis heute ist.

1998 bringt SKS Russ „Lord of the Dance“ nach Stuttgart und ahnt nicht, dass dieses Tanzspektakel 15 Jahre später immer noch ein Dauerbrenner sein wird.
2001 Bon Jovi lockt rekordverdächtige 70.000 Fans zum OpenAir auf den Wasen.
2003 feiert der ADAC seinen 100. Geburtstag mit einer Oldtimer-Parade durch ganz Deutschland. Und wer organisiert die Fahrt durch Stuttgart? Genau!

2000 Betriebsausflug an den Bodensee mit Bauernhof Olympiade. 2004 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse. Michael im Glück – Doris ist stolz.

2005 – 2020 Ein Sommermärchen und der Preis fürs Lebenswerk
2010 Paul Woog wird Geschäftsführer der Michael Russ GmbH
2011 Michaela mit in Geschäftsführung
2012 Michael Russ mit dem Pianisten Josef Bulva.
2013 Ein Segen für junge Talente: Der seit 2005 jährlich vergebene Musikpreis des VDKD geht an die Newcomer „Heißkalt“!

2013 LEA-Award für das Lebenswerk: Der Laudator EU-Kommissar Günther Oettinger würdigt Michael Russ‘ große Leistungen und seine Verdienste um das kulturelle Leben der Region Stuttgart und betont: „Die Veranstalterbranche kann sich glücklich schätzen, dass eine Persönlichkeit wie Michael Russ ihre Belange vertritt.“
2014 Die neue Titelgestaltung des Halbjahresprogramms.

2019 Übernahme Konzertagentur Esslinger Künstlervermittlung.
Das Unternehmen zählt mittlerweile ca 25 Beschäftigte
2020 SKS Russ gGmbH Gründung
